Eine gut besuchte Lesung in der Stadtbibliothek Donauwörth mit Gabriele Walter.
Sie stellte ihren 10. Roman vor und las eine Auswahl an Kurzgeschichten.
Meine Fotos zeigen sie beim Lesen und Signieren meines Buches und
ein Blick aus dem Fenster der Bibliothek auf die Dächer von Donauwörth.
Mich gab es live in der Stadtbiblionthek Donauwörth,
die zeitgleiche Übertragung der Krönungszeremonie aus London kann man in der Mediathek in Ruhe zuhause anschauen, mich nicht.
Trotz des Medienereignisses haben doch einige Gäste meine Lesung verfolgt.
Danke an meine Zuhörer und Zuhörerinnen, an Evelyn von der Stabi für die Einladung und die frischen Brezen.
Es war wieder ein gelungener Samstagvormittag.
Die Serie Samstagslesen wird fortgesetzt am 03.06.2023 mit der Autorin Gabriele Walter und Auszügen aus ihren Romanen.
Machen Sie eine Shoppingpause in Donauwörth und lauschen Sie den Ausführungen meiner Autorenkollegin.
Saiten & Seiten
Alfred Bäurle und Uli Karg vom Autorenclub Donau-Ries lesen aus ihren Werken.
Musikalisch umrahmt vom Gitarrenvirtuosen Christian Lösch.
Am 27. April 2023 um 19:30 Uhr
WALDEN Kulturwirtschaft
Burgstraße 5
86695 Blankenburg
Es war eine gelungene Eröffnungsveranstaltung in der WALDEN Kulturwirtschaft.
Danke an Peter Großhauser für den perfekten Rahmen unserer Auftaktlesung.
Uns allen hat es viel Freude gemacht.
Die Lesungen werden fortgesetzt und finden jeweils am letzten Donnerstag im Monat statt.
Wir freuen uns auf interessierte Gäste.
Die City-Initiative-Donauwörth e.V. veranstaltete mit dem Autorenclub Donau-Ries auch in diesem Jahr Autorenlesungen.
Am 9. März war der erste Termin zum Thema
Frühlings-Impressionen.
Gertrud Hörr und Günter Schäfer lasen aus ihren Werken lesen. Auch von mir hörten Sie Kurzgeschichten.
Die Veranstaltung fand wetterbedingt im Zeughaus Donauwörth statt.
Dank an alle, die gekommen sind.
Am Samstag im März war die Leserin der Veranstaltungsreihe in der Stadtbibliothek Donauwörth Henrike Straub.
Aus ihrem Fundus an Büchern und sonstigen Werken begeisterte sie die zahlreichen Gäste, die mit Kaffee und Brezen gestärkt, ihren Ausführungen lauschten. Eine rundum gelungene Lesung. Hier einige Fotos von mir:
Am 15. Dezember war ich eingeladen zum Seniorennachmittag, der vom Sozialen Netzwerk Thierhaupten veranstaltet wurde.
Wegen der schlechten Wetterverhältnisse trauten sich viele ältere Menschen nicht aus dem Haus.
Trotzdem freute ich mich über zahlreiche Gäste, die meinen Kurzgeschichten wie DER HENNASCHLUPF aus meinem Buch oder auch neueren Werken und Mundartgedichten lauschten.
Die eigene Kindheit und Jugend war bei vielen ähnlich gewesen und die Erinnerung daran sofort wieder präsent.
Nach meiner Lesung verzauberte der Kinderchor mit seinem gelungenen Auftritt.
Zu allerfeinstem Gebäck gab es Kaffee und zauberhafte Gespräche.
Ich danke dem Team um Herrn Günther Bruckbauer für die Mühe, die Einladung zum Lesen und freue mich, wenn ich im neuen Jahr wieder kommen darf.
Herzliche Grüße und Wünsche zum Weihnachtsfest schickt
Uli Karg
Am 11. Dezember 2022 wurde das Buch vorgestellt. Dazu trafen sich Mitwirkende und Gäste im Refektorium des Klosters Thierhaupten. Die Moderation übernahmen die beiden Herausgeberinnen, Rosa Maria Bächer und Nadine Quis. In mühsamer Arbeit hatten sie die Beiträge ausgewählt und zusammengestellt. Die Vorarbeit zur Veröffentlichung über BoD übernahm Manuel Walter (CreativDesigns).
Nach der Begrüßung der zahlreichen Anwesenden durch Bürgermeister Toni Brugger wurden die Künstler und Autoren vorgestellt. Eine Auswahl an Gemälden war zu bewundern, sowie Beiträge von Autoren zu hören. Auch ich durfte meine Kurzgeschichte präsentieren.
Für musikalische Untermalung sorgte Klemens Schreier mit seiner Steirischen Harmonika.
Hier einige Impressionen von mir:
Vom Korn zum Brot
In Zusammenarbeit mit der Leiterin des Klostermühlenmuseum Thierhaupten darf ich dort diese Veranstaltung anbieten.
Mit Kamishibai Bildkarten erkläre ich, wie aus Korn Brot wird.
Dann folgt eine Führung durch die alte Klostermühle.
Anschließend backen die Kinder Brot im Backhäusle auf der Mühlenwiese und dürfen sie natürlich mitnehmen.
Wo: Klostermühlenmuseum
Thierhaupten
86672 Thierhaupten, Franzengasse 21
Wann: Samstag, 21. Mai 2022, 14 - ca. 16 Uhr
Eintritt: pro Person 8 €
Zusagen mit Angabe der Teilnehmerzahl Erwachsene und Kinder bis spätestens 18. Mai an:
ulrike.karg@vodafone.de
Ich freue mich auf euch! Uli Karg
Besonderer Dank gilt Hedwig Eser, dass wir die Veranstaltung durchführen konnten, Volker Möller für die gelungenen Fotos und Stefan Meyer für die Pressearbeit. Es war ein wunderbarer Abend mit interessierten Gästen.
Danke an meine Kollegen vom Autorenclub Donau-Ries und vor allem Petra Plaum und Harald Metz für den Fahrdienst. Ohne euch hätte ich nicht teilnehmen können.
Die Kurzgeschichtensammlung enthält u. a. drei Titel von mir:
Ferien in den 60er Jahren
Ein Spätsommerabend
Goldener Oktober
ISBN: 9783753497211
8,90 €
Kaufen Sie gerne über den örtlichen Buchhandel oder bei BoD
Nach zwanzig Jahren in Thierhaupten habe ich ein neues Nest gesucht und bin wieder näher an meine Heimatstadt Augsburg gerückt, back to the roots, und Richtung Süden.
Uli Karg
Bgm.-Grüner-Str. 3
86420 Diedorf
ulrike.karg@vodafone.de
Geodaten von Diedorf:
Breitengrad: 48.3553
Längengrad: 10.7840
48° 21‘ 19.08 N 10° 47‘ 2.4 E
Entfernungen:
zum Äquator zirka 5383 Km
zum Nordpol rund 4636 Km
zum Südpol etwa 15402 Km
Höhenlage: 485 m
Ich freue mich sehr über Post.
Der bundesweite Vorlesetag findet an vielen Schulen statt. Was sich der Autorenclub dazu einfallen lässt:
Kinder sitzen konzentriert in den Klassenzimmern und lauschen gebannt den Geschichten, die ein Vorleser mitgebracht hat. Sie tauchen ein in Fantasiewelten, bibbern mit den Helden spannender Detektivgeschichten mit oder lachen über humorvolle Beiträge. Zu beobachten war dieses Szenario jetzt in vielen Schulen im gesamten Landkreis. Schon seit 2004 gibt es jeweils im November den bundesweiten Vorlesetag. Er gilt als Deutschlands größtes Lesefest. Ziel ist es, Kinder und Erwachsene für Geschichten zu begeistern.
In der Grundschule Megesheim gab es aus diesem Anlass besondere Gäste: Hobby-Schriftsteller lasen den Kindern aus ihren eigenen Büchern vor. Rektorin Andrea Glaß begrüßte vier Mitglieder des Autorenclubs Donau-Ries, die den Mädchen und Buben trotz gebotener Corona-Einschränkungen einen vergnüglichen und lehrreichen Vormittag boten.
Autorin Uli Karg aus Thierhaupten hatte für die Erstklässler die Geschichte „Die Schiefertafel“ dabei. Dass die Schiefertafel unglücklicherweise zerbrach und das Kind deshalb von der Lehrerin eine Strafarbeit erhielt, empfanden die Schüler als zutiefst ungerecht. Die mitgebrachte Tafel und der Griffel veranschaulichten, wie Schule früher ablief. Nach „Freddy Frosch“, einer Erzählung über eine Freundschaft, folgte „Ein besonderes Weihnachtsgeschenk“. Diese Geschichte gefiel den Kindern am besten, denn auch sie basteln im Advent gerne für ihre Liebsten.
In der zweiten Klasse las Journalistin und Autorin Petra Plaum aus Donauwörth drei Kurzgeschichten: In „Schlaflos auf Mallorca“ fiel ein Urlaub ins Wasser, und die Familie erkannte schließlich, dass es zu Hause doch am schönsten ist. In der Geschichte „Aufregung beim Schulschwimmen“ konnten sich die Schüler genauso mit den Hauptpersonen identifizieren wie bei der lustigen Erzählung über eine verrückte Erstkommunion. Petra Plaum gelang es, die Kinder zu fesseln und sogar zu eigenen Werken zu inspirieren.
Günter Schäfer (Reimlingen) ist mit seinen Kinderbüchern und Lokalkrimis im Donau-Ries kein Unbekannter. Sein Krimi „Die Tote vom Mangoldfelsen“ ist ein Bestseller. In der dritten Klasse las er aus seinem Buch „Emmili ist da“ eine Geschichte um echte Freundschaft und wahre Werte vor. Im Anschluss löcherten ihn die Kinder mit Fragen nach seinem Alter, seinem Hauptberuf oder wie es eigentlich ist, ein Buch zu schreiben. Sie waren verblüfft, als sie hörten, dass er manchmal mitten in der Nacht aufsteht, um an seinen Geschichten weiterzuarbeiten.
Der in Monheim beheimatete Autor Johann Enderle kam mit den Viertklässlern schnell über das Leben auf dem Bauernhof und insbesondere über Katzen ins Gespräch. Schließlich ging es in seiner Geschichte „Ein kleines Missverständnis“ um Erlebnisse aus seiner eigenen Kindheit. Mit der „kälbernden“ Katze hatte er die Lacher auf seiner Seite. Zu „Rotkäppchen und die sieben Gegeißelten“ wurde er von seiner Nichte animiert, verriet der Autor. Die Kinder waren von diesem verdrehten Märchen so begeistert, dass sie beschlossen, sich auch eines auszudenken.
Fazit: Ein rundum gelungener Lesevormittag mit Autoren „zum Anfassen“, die in ihren Geschichten stets den Heimatbezug herstellten, die Kinder in ihren Bann zogen und sie dazu anregten, eigene Geschichten zu schreiben. Einige Schüler gingen auf ihre „Schriftstellerkollegen“ zu und erzählten von ihren eigenen Buchprojekten. Der Autorenclub Donau-Ries sollte sich also keine allzu großen Sorgen um den Nachwuchs machen. (dz)
Wegen der abgesagten Dezemberlesung im Café Käferlein hier die Kurzgeschichte:
Das rote Sofa
von Uli Karg ©
Es war eine kühle, dunkle Nacht. Wolken hatten sich vor den Sichelmond geschoben. Martha öffnete einen Flügel ihres Fensters und sah vom zweiten Stock nochmals hinunter auf die Straße. Die Gaslaterne goss gleisendes Licht in die Hofeinfahrt. Dort stand es immer noch, das rote Sofa. Und er saß auch immer noch darauf.
Marthas junge Nachbarin war heute ausgezogen, eine Woche vor Weihnachten. Beide pflegten nur wenig Kontakt, aber die alte Dame mochte deren freundliche, hilfsbereite und gutmütige Art.
Da saß er also immer noch, seit Stunden. Unbeweglich. Er hatte die junge Frau ausgenutzt, bestohlen, betrogen und war nun aufgeflogen. „Recht so! Den Schmarotzer hätte sie schon viel früher rauswerfen sollen, meinst du nicht auch, Erwin?“ Ohne wirklich eine Antwort zu erwarten fragte Martha ihren Kater, der neugierig neben ihr das Häkelkissen auf der Fensterbank belegt hatte und ebenfalls nach unten sah. Als alleinstehende Witwe sprach sie mit Erwin wie mit einem Menschen.
„Sofa oder Klavier? Beides passt nicht in den Laster“, hatte der Umzugshelfer die junge Frau gefragt.
„Kannst es haben!“, sagte sie zu dem soeben entsorgten Freund, deutete auf das rote Sofa und fuhr mit Klavier und Möbelpackern los.
„Er sitzt dort schon stundenlang neben seinen zwei Plastiktaschen und starrt vor sich ins Leere. Er kann es immer noch nicht fassen, dass sie ihn jetzt durchschaut und vor die Tür gesetzt hat. Dieser überhebliche, von sich selbst eingenommene Egoist, der nur seinen Vorteil sucht und sich für unwiderstehlich hält“, erklärte Martha ihrem Kater.
Der Aufgeflogene, Verlassene, Rausgeworfene grübelte. Fassungslos, wohnungslos, trostlos, aussichtslos? Nein! Er hatte stets mehrere Eisen im Feuer. Morgen würde er es bei der katholischen Witwe mit dem großen Bungalow am Stadtrand versuchen. Der attraktiven, gut situierten Dame mittleren Alters hatte er mal einen Gefallen erwiesen. Jetzt war er schließlich auf Herbergssuche, so kurz vor Weihnachten, und erwartete Mitleid und christliche Nächstenliebe. Nach dem gefassten Entschluss legte er sich hin, warf den Mantel über sich und schlief irgendwann ein.
Am nächsten Morgen schreckte ihn kalte Winterluft aus dem Schlaf. Er rieb sich die Augen, wischte den gefrorenen Atem vom Mantel und strich übers Gesicht. Siegessicher machte er sich mit seiner wenigen Habe auf den Weg zu Witwe Schulte. Verwundert musste er feststellen, dass neben ihrem schwarzen Porsche Cayenne ein Audi Q7 3.0 TDI Ultra in der Auffahrt stand, im Carport ein nagelneuer Pferdeanhänger. Da hatte sich wohl einiges geändert seit seinem letzten Besuch. Er setzte sein bekannt betörendes Lächeln auf und klingelte erwartungsvoll.
Ein äußerst attraktiver, älterer Herr in Burberry-Pullover und seidenem Halstuch öffnete die Haustür einen Spalt und besah sich den verdatterten Ankömmling.
„Sie wünschen?“, fragte er höflich.
„Ja, äh, ich äh, ich wollte Frau Schulte fragen, ob ich, äh, es ist ja bald Weihnachten und …“, stotterte er, „und ich brauche dringend eine Bleibe und hab mir gedacht, Frau Schulte würde mich …“
„Schatz, wer ist denn an der Tür?“ Ihre Stimme drang nach draußen.
„Nur ein Landstreicher, meine Liebste.“
Wieder zum Bittsteller gewandt, erklärte er: „Wir sind hier nicht in Bethlehem, mein Herr. Guten Tag.“
Die Tür fiel mit einem satten Ton ins Schloss wie ein Ausrufezeichen. Sein Asylantrag war kläglich abgelehnt worden.
Fassungslos nahm er seine Taschen und verließ das Anwesen. Alle weiteren Versuche bei potenziellen Herbergsmüttern verliefen ebenfalls ohne das erhoffte Ergebnis. Er konnte kaum fassen, wie ihm geschah, ihm!
Als der Abend hereinbrach, wärmte er sich in einem Fastfood-Tempel auf und verschlang ohne Genuss einige Burger. Diese Nacht verbrachte er notgedrungen nochmal auf dem roten Sofa, das immer noch dort stand. Er würde es morgen einfach stehen lassen mit einem Zettel drauf: ÜBRIG.
Wirre Träume malträtierten sein Gehirn. Er war umringt von allen Damen, die er in seinem bisherigen Leben betrogen hatte und wurde hämisch ausgelacht, verspottet, erniedrigt, bis er winselnd auf Knien um Gnade bettelte und sich wand wie eine Schlange im heißen Sand. Es war heiß, unerträglich heiß, stank nach Schwefel und anderen unangenehmen Gerüchen. Die Frauen tanzten wild kreischend um ihn herum und stachen mit spitzen Fingernägeln auf ihn ein. Dann erschien Luzifer höchstpersönlich und führte die Polonaise an. Der Kreis zog sich immer enger um ihn. Er bekam Platzangst und hielt sich die Ohren zu, als der Teufel ihm seine Schandtaten an den Kopf schrie. „Du bist in Hölle sieben und wirst büßen, büßen, büßen für alles, was du diesen gutmütigen Frauen angetan hast. Und das wird dauern bei deinem Strafregister!“ Die wild Tanzenden sangen wie hypnotisiert immer wieder den Refrain des bekannten Schlagers “Hölle, Hölle, Hölle, büßen, büßen, büßen.“ Sein Kopf schien zu zerplatzen. Er wachte auf.
Trotz der morgendlichen Kälte war er durchgeschwitzt. Dieser Traum hatte ihn wachgerüttelt und ihm vor Augen geführt, dass sein Leben so nicht weitergehen konnte. Er musste etwas ändern.
Mit beiden Taschen machte er sich auf den Weg zur städtischen Männerunterkunft und bat um Einlass. „Ich brauche dringend eine Bleibe, zumindest über Weihnachten. Kann helfen, habe Koch gelernt und will mir Arbeit suchen. Und – kann ein rotes Sofa anbieten. Könnten Sie hier bestimmt brauchen. Es steht in der Einfahrt Bäckergasse 7 mit einem Zettel drauf: ÜBRIG.“
Und wer lieber vorgelesen bekommen und entspannt zuhören will,
besucht die Website von B+Erlebnisort Blossenau.
Ihr findet den Link bei mir im Anhang.
Auf Grund der aktuellen Situation haben wir vom Autorenclub Donau-Ries entschieden, die bis zum Jahresende 2020 geplanten Lesungen unserer Mitglieder abzusagen. Es gebietet die Verantwortung gegenüber unseren Mitmenschen, sie und uns selbst zu schützen.
Zu gegebener Zeit werden wir die Veranstaltungen nachholen, wenn uns das wieder gestattet ist. Natürlich werden wir die neuen Termine bekanntgeben.
Das Bildungswerk Stadt Harburg veranstaltet in Kooperation mit dem Autorenclub Donau-Ries:
Autorenlesung mit Uli Karg
09.12.2020 im Café Käferlein, Marktplatz 3, 86655 Harburg
Was hat ein rotes Sofa mit der Vorweihnachtszeit zu tun?
Sie hören Dezembergeschichten:
- Das rote Sofa
- Josef fehlt
- Die Weihnachtswette
Beginn 18 Uhr
Eintritt 3,00 € an der Abendkasse
Die Corona-Vorschriften sind zu beachten.
Anmeldung online beim Bildungswerk Stadt Harburg oder telefonisch bei Frau Prestle 09080 / 9699-11
Goldener Oktober
Der röhrende Sound eines getunten Autos hatte Hedwig aus einem Traum gerissen. Nun war sie hellwach, stand auf, dehnte sich am offenen Fenster wie eine Katze und holte tief Luft. Wieder so ein nebliger Tag, den sie gar nicht mochte!
Nach dem Frühstück sah sie auf den Kalender. Das Oktoberbild zeigte bunte Laubbäume, die sich in einem See spiegelten. Hedwig hatte an diesem Tag nichts vor und entschied sich, dem Blues zu entfliehen, der sich wieder mal in ihrem Herzen breitgemacht hatte. Sie rüstete sich für einen Waldspaziergang. Ihr Ziel war Harburg.
Unten an der Wörnitz zogen Nebelschwaden ihre Bahnen. Vorbei am großen Parkplatz unterhalb der Burg fuhr Hedwig den Hühnerberg hinauf. Oben hatte sich der Dunst aufgelöst und die Sonne verteilte großzügig ihre wärmenden Strahlen. Sie parkte den Wagen am Jüdischen Friedhof und stieg aus. Weit und breit keine Menschenseele, gut so! Sie schloss die Augen und atmete tief die frische, feuchte Morgenluft ein. Danach sah sich um. Der Mischwald hatte sein buntes Kleid übergestreift. Die Blätter leuchteten in warmen Herbsttönen von gelb über orange, rot und braun. Viele hingen noch an den Ästen, manche hatten sich auf den Wegen der Waldruh, jetzt Ruhebaum, niedergelassen. Hedwig ging bergauf zu ihrem Baum.
Vor einigen Jahren hatte sie dort ihren geliebten Mann bestattet. Schützend breiteten sich die Äste über den Ruheplatz. In den Spinnweben des Unterholzes hingen Tautropfen und spiegelten das Licht der Sonne, die sich an diesem Morgen den Weg durch die Bäume gebahnt hatte.
Altweibersommer. Hedwig dachte schmunzelnd darüber nach, dass sie inzwischen auch zu den alten Weibern gehörte. Für ihren Mann hatte sie gelbe Rosenblätter mitgebracht und verstreute sie auf der Ruhestätte neben dem kleinen Stein und einem leeren Schneckenhaus. Alles war endlich. Das wurde ihr hier wieder bewusst. Ihr Anton war viel zu früh von ihr gegangen. Sie hatten noch viele Pläne für die Zeit als Rentner gemacht. Doch von einem Tag auf den anderen war alles anders. Hedwig war realistisch. Auch sie befand sich im Herbst ihres Lebens. Wieviel Zeit auf Erden war ihr noch vergönnt? Sie sprach leise mit ihrem Mann über ihren Alltag, als stünde er gegenüber. Hier in der Waldruh war sie ihm besonders nahe. Es war gut, so einen Platz zu haben. Sie sehnte sich so sehr nach Zweisamkeit, die ihr nun verwehrt war. Tränen bahnten sich den Weg über die Wangen und versickerten im Seidenschal. Leise schluchzte sie und griff nach einem Taschentuch.
„Geht es Ihnen nicht gut? Brauchen Sie Hilfe?” Eine sonore Männerstimme von hinten riss sie aus ihren Gedanken. Sie drehte sich um und sah in ein besorgtes Gesicht.
„Geht gleich wieder. Hier holt mich immer die Erinnerung ein”, entgegnete Hedwig. „Ich habe Sie gar nicht kommen hören.”
„Der Waldboden schluckt viele Geräusche. Wirklich alles in Ordnung?”
Hedwig nickte und trocknete die letzten Tränen. Dabei betrachtete sie den Herrn, der sie angesprochen hatte, genauer. Stattliche Erscheinung, gepflegtes Äußeres, auf den ersten Blick sympathisch, stellte sie fest.
„Ich will Sie keineswegs in ihrer Trauer stören, aber zur Aufmunterung würde ich Sie gerne auf einen Kaffee einladen”, meinte er nun und lächelte sie an.
„Warum nicht? Für Kaffee wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.”
„Im Café Käferlein unten in der Altstadt?”
„Einverstanden! Ich heiße Hedwig.”
„Verzeihung, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Xaver.”
Im Café erfuhr Hedwig, dass er schon lange Witwer war und seit dem Tod seiner Frau allein lebte. Im angeregten Gespräch fanden die beiden viele Gemeinsamkeiten und verabredeten ein baldiges Treffen.
Sollte es in Hedwigs Leben doch noch einen schönen Herbst geben?
"Buch trifft Musik"
Open-Air-Lesung auf der Mühlenwiese des Klostermühlenmuseums Thierhaupten
am Freitag, 11. September 2020 ab 18.30 Uhr (Einlass 17.30 Uhr)
mit den Autorinnen Gabriele Walter, Nördlingen und Uli Karg, Thierhaupten.
Für die passende musikalische Untermalung sorgt der Neukirchner
Mike Cook mit seiner Gitarre.
Über die Autorinnen:
Gabriele Walter ist 1954 in Schwäbisch Gmünd aufgewachsen. Seit 1981 lebt sie in Nördlingen. Ihre Romane handeln von der Liebe, die stets geheimnisvoll und zuweilen sogar gefährlich sein kann, von Schicksalen, wie sie uns täglich begegnen, und mystischen Ereignissen, die unser Verstand mitunter nur schwer erklären kann. Es geht jedoch immer um Frauenschicksale – starke, schwache, träumende, liebende und mit dem Schicksal hadernde Frauen.
Uli Karg wurde 1952 in Augsburg geboren und wohnt seit 2001 in Thierhaupten. Ihr Erstlingswerk „Ein falsches Vogelkind“ enthält eine Sammlung von Kurzgeschichten. Erlebte oder erfundene Begebenheiten von damals und heute, die von Liebe, Enttäuschung, Spannung und Humor erzählen, möchten den Leser unterhalten. Im Anschluss stellen die Autorinnen ihre Bücher vor, verkaufen und signieren sie auch. Beide Autorinnen sind Mitglieder im Autorenclub Donau-Ries.
Infos zur Veranstaltung:
- Einlass 17.30 Uhr, Beginn 18:30 Uhr, Dauer ca. 2 Stunden mit Pause und Getränkeverkauf
- Zuhörerinnen und Zuhörer bringen eigene Sitzgelegenheiten auf die Mühlenwiese mit. Jeder sorgt selbständig für die Einhaltung des vorgeschriebenen Mindestabstandes. In stärker frequentierten Bereichen sind Mund-Naseabdeckungen empfohlen. Desinfektionsmittel stehen am Einlass zur Verfügung. Adressen zur Kontaktverfolgung müssen notiert werden.
- Parkplätze sind direkt am Museum nicht vorhanden, empfehlenswert ist z. B. der Parkplatz am Kloster Thierhaupten
- Kein Eintritt, über Hutspenden freuen sich die Akteure.
- bei schlechtem Wetter wird die Veranstaltung auf Freitag, den 18. September 2020 verschoben.
- Kontakt: Tel. 08271-5349 oder 0171-1163647 (Klostermühlenmuseum), keine Anmeldung nötig.
Klostermühlenmuseum Thierhaupten
Franzengasse 21
86672 Thierhaupten
Tel. 08271-5349
Meine Geschichte: So waren meine Ferien in den 60er Jahren:
Endlich letzter Schultag – in einem Sommer in den 60er-Jahren! Nur noch zur Zeugnisausgabe und Verabschiedung durch die Lehrerin, dann heim und den Schulranzen in die Ecke gestellt, wo er sechs Wochen seine wohlverdiente Ruhe haben sollte.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen prüfte der Vater die Benotungen des vergangenen Schuljahres. Mein Taschengeld konnte ich
aufbessern: Jeder Einser wurde mit einer Mark belohnt, jeder Zweier mit fünfzig Pfennig, Dreier wurden hinterfragt und toleriert, aber nicht honoriert, schlechtere Noten gab es nicht. Danach
durfte ich, wie jedes Jahr, bei Giovanni Sommacal, im 1930 gegründeten italienischen Eiscafé in der Maximilianstraße in Augsburg, eine ganze Cassata kaufen. Diese halbkugelförmige Eisbombe
bestand außen aus zwei Schichten, meistens Vanille und Schoko, innen war sie gefüllt mit gefrorener Sahne und kandierten Früchten. Der Seniorchef, stets in Weiß gekleidet und Schiffchen auf dem
Kopf, verpackte die in Pergament eingeschlagene Halbkugel in ein mit Firmenlogo bedrucktes Papier, reichte es mir über die Theke und wünschte: „Buon appetito!“
Mit wehenden Haaren rannte ich heim, damit das wertvolle Dessert nicht zu schmelzen begann. Kühltaschen gab es damals noch nicht. Zu
Hause stieg mir frisch aufgebrühter Kaffee in die Nase. Ich musste nun für die Familienmitglieder die Cassata in fünf gleich große Stücke aufteilen. „Eine schneidet auf, die anderen dürfen sich
die Portionen aussuchen“, so unser Familienoberhaupt. Damit war für die bestmögliche Gerechtigkeit gesorgt. Mit Genuss verzehrten wir das italienische Dessert. Ob man heute noch so eine Cassata
bekommt?
Am nächsten Tag packten wir Mädels unsere Koffer und richteten genügend Urlaubslektüre her. Als Augsburger Stadtkinder freuten wir uns auf freies, unkontrolliertes Dorfleben, außer Reichweite der
elterlichen Aufsicht.
Oma und Opa bewohnten südlich von Donauwörth ihr einfaches Häuschen. Daran schmiegten sich Stadel, Hühnerstall und Werkstatt. Der Garten war in verschiedene Nutzbereiche eingeteilt. Ein Stück war
der Hühnerschar zum Scharren vorbehalten. In dem größten Teil der Fläche, mit Hasendraht vor dem Geflügel geschützt, wuchsen Gemüse, Kräuter und Johannisbeeren. Die Großeltern versorgten sich
selbst und kauften nur zu, was sie selbst nicht produzieren konnten. Vor der frei stehenden Waschküche hatte der Opa eine selbst gebaute Ruhebank aufgestellt, und daneben reckte ein reichlich
tragender Weichselbaum seine Äste in die Höhe und spendete Schatten. Der Fußweg vom Gartentor zum Haus war mit Blumen gesäumt, Phlox und Rittersporn, Großmutters ganzer Stolz. Einige Bäume mit
Jakobiäpfeln sorgten für die Vitaminversorgung und natürlich für Opas Most, der in bauchigen Gärballonen mit aufgesetzten Kork-stopfen durch kunstvoll gedrehte Glasröhrchen geheimnisvoll vor sich
hin blubberte.
Wir Stadtkinder genossen jeden Tag, halfen auf den Feldern beim Heuwenden, Aufstellen der Getreidegarben und bei der Kartoffelernte, denn danach gab es das Kartoffelfeuer. Wir hielten uns auch
gerne bei den Nachbarn im Kuhstall auf, lernten Melken und bekamen zu Lebensmitteln einen ganz anderen Bezug. Getreide, Kartoffeln, Rüben, Eier und Milch schätzten wir nun besonders, weil wir
wussten, wie mühevoll sie erzeugt wurden.
Zur Entspannung nach der körperlichen Arbeit badeten wir gerne in der Schmutter. Sie schlängelte sich am Dorf entlang und trieb mit ihrer
Wasserkraft eine Sägemühle an. Unterhalb der Gatter, mit denen man den Flusslauf steuerte, entstand im Lauf der Zeit eine tiefe Mulde, bei uns Gumpen genannt. Dort war es besonders interessant zu
tauchen. Manche Menschen entsorgten da die unterschiedlichsten Sachen.
Eines Tages, das Wasser war einigermaßen klar, tauchte ich wieder zu der tiefsten Stelle und tastete nach etwas, das ich nicht gleich zuordnen konnte. Ich dachte, es müsste etwas Besonderes sein,
und zog mit aller Kraft meinen Schatz aus dem Schlamm. In der Waschküche befreite ich das Metallteil von Schmutz und Moos und stellte es in die Sonne zum Trocknen. Ich hatte mich umgezogen und
präsentierte stolz meinen Großeltern das Fundstück, ein altes Bügeleisen, in dessen Bauch man ein heißes Kohlestück stecken konnte. Meine Erwartung auf Lob wurde sofort abgeschmettert: „Jetzt
bringsch du des alte Glump derher, des ma scha lang in da Gumpa gworfa hot! Und du moinsch oh no, des isch was Bsonders!“
Und ich dachte, das war mein herausragendes Ferienerlebnis für den ersten Deutschaufsatz im nächsten Schuljahr!
Von links: Petra Plaum, Irene Hülsermann, Uli Karg, Stefano Messina.
Wir Autorinnen lasen Werke aus unseren Büchern und wurden musikalisch begleitet vom Singer-Songwriter Stefano Messina. Seine Darbietungen auf deutsch und italienisch brachten Abwechslung für Augen und Ohren zu unseren Geschichten. Die Gäste konnten einen Abend mit Literatur und Musik erleben und wir freuten uns über den Beifall. Am Ende der Lesungen signierten wir unsere Bücher und führten angeregte Gespräche mit den Zuhörern.
Am nächsten Tag musste der Kultur-Stadl wegen der Corona-Auflagen geschlossen werden.
Das "Literarische Frühstück" im Waldcafé Blankenburg sagten wir zu unserem Bedauern ab.
Ich wurde gefragt, ob ich eine Lesung beim Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen machen würde. Natürlich, sehr gerne. Da brauchte ich nicht zu überlegen. Einen befreundeten Musiker, Peter Swoboda, konnte ich dafür ebenfalls gewinnen. Er ist sehr vielseitig und kam mit Gitarre und Zither dazu. Die Organisatorinnen warteten mit köstlichen Kuchenkreationen auf. Kurzgeschichten aus der Kindheit und Mundartgedichte kamen beim Publikum gut an und wurden mit Beifall belohnt. Dankbare Menschen erlebten ein paar unterhaltsame Stunden. Mir hat es genauso Freude gemacht, dazu beitragen zu können und bin dazu jederzeit wieder bereit.
Die Lesung fand in der Vorweihnachtszeit statt. Also suchte ich dafür passende Dezembergeschichten aus, die dazu passten. Davon konnte ich einige anbieten. Ich beendete die Lesung mit einem Mundartgedicht und wurde letztendlich mit Beifall belohnt. Signierte Bücher gingen über den Tisch, als Geschenk für liebe Mitmenschen oder für sich selbst.
Es war ein rundum gelungener Leseabend für Gäste und auch für mich.
10.12.2019
Geschichten, Gedichte und Romane fließen aus den Federn der fünf Autorinnen (von links) Henrike Straub, Friederike Rieger, Uli Karg, Gabriele Walter und Sonja Strobel. Text und Foto: Petra Plaum
Kater, Käfer und gute, alte Zeit
Autorinnen mit tierischen Geschichten in Tierarztpraxis Man nehme: fünf Autorinnen, den Wartebereich einer Tierarztpraxis und zwei Dutzend Literaturfreunde. Diese Rezeptur machte jetzt einen unterhaltsamen Kulturtermin, passend zum Motto: „Ein tierisches Vergnügen“.
Die Autorinnen Uli Karg, Friederike Rieger, Henrike Straub, Sonja Strobel und Gabriele Walter verfassen Kurzgeschichten und Romane, engagieren sich im Autorenclub Donau-Ries und haben viele Fans von fern und nah gewonnen. Für eine Lesung mit Tiergeschichten der fünf öffnete der Veterinär Dr. Georg Schnizer gerne seine Praxis.
Von wegen: Blütenlicht und Himmelsduft!
Brrrrrr, es war kalt und windig in diesem Jahr.
Aber - ich hatte Helferinnen. Henrike Straub und Hannelore Seidel arbeiteten trotz kalter Hände fleißig mit, den Stand zu dekorieren und den Büchertisch aufzubauen. Nachmittags bekamen wir Unterstützung von weiteren Clubmitgliedern.
Das Datum fiel leider auf einen Tag mit parallel laufenden Terminen: Erstkommunion am Ort und eine weitere Veranstaltung in Monheim, wo einige unserer Mitglieder des Autorenclub Donau-Ries Standdienst machten. Trotzdem waren wir standhaft und harrten aus, obwohl wenig Besucher den Weg in den Park fanden. Die Kollegen in Monheim meldeten sogar Schneefall! Wer hat wohl die Suppe nicht aufgegessen?
Immerhin hatten wir in Straß Spaß zusammen.
Fotos: Jörg Hülsermann
Der Autorenclub Donau-Ries hatte eine tolle Lesung in Reimlingen und wird demnächst zweimal im Literaturcafé Nördlingen lesen. Gerade ist das Kurzgeschichtenbuch "Viecherei" erschienen, zu dem 15 Autoren eigene Short Stories beigesteuert haben.
Nördlingen/Reimlingen
Wie passen Kinder, die in keine Schule gehen, kanadische und deutsch-französische Liebesgeschichten, afrikanische Rhythmen und Jodler zusammen?
Antworten lieferten der Autorenclub Donau-Ries und die Band Shalamazl aus Monheim gemeinsam.
Die VHS Reimlingen hatte ins Gasthaus Braun eingeladen, der Reimlinger Krimiautor Günther Schäfer moderierte souverän und humorvoll. Fünf Musikerinnen, vier Autorinnen und drei Autoren lieferten Kostproben ihres Könnens.
Der Name Shalamazl, informierten die Musikerinnen, passt zur Klezmermusik, die Christa Ludwig, Moni Michel, Claudia Täschlein, Ruth Herde und Manu Mannes ziemlich gut drauf haben. „Massel ist der jiddische Begriff für Glück, davon kommt das Wort Schlamassel, das ist ja nichts Schönes“, so die Erklärung. „Da lieber Schall, also Shal-a-mazl, da denkt man an Musik!“ Glücksgefühle steckten auch in den Texten einiger Songs, etwa von der verschwundenen und wiedergefundenen Katz’ und der Liebe im hohen Alter. Ein Shalamazl-Titel – Kawaheri – mutet afrikanisch an, der Text wurde allerdings regionalisiert. Plötzlich wimmelte er vor Rieser Ortsnamen: „I hear di, i hear di, von Al’re bis nach Eadi.“
Das passende Mundartgedicht dazu lieferte prompt – und ohne sich mit Shalamazl abgesprochen zu haben – der Bäumenheimer Manfred Wiedemann mit seinem „Die schwäbische Himmelsrichtunga“. Als die Lacher verebbt waren, folgte „Spätes Glück in Kanada“ aus Wiedemanns gleichnamiger Sammlung dreier Erzählungen. Die ernste Geschichte begleitet ein Paar, das sich über einen Unfall erst verliert und dann den Neuanfang in der Ferne plant.
Familiensaga, Roadtrip und "Mobile Zeitreise"
Auch ins Ausland, aber nach Italien, führt Irene Hülsermanns erster Roman „Reise ihres Lebens“, den die Schriftstellerin aus Donauwörth kurz und die Neugier weckend vorstellte. Die Mischung aus Familiensaga und Roadtrip ist mit vielen Reisetipps für Bella Italia plus Rezepten garniert.
Auch Frankreich hatte seinen Auftritt in Form einer deutsch-französischen Liebesgeschichte aus der Nachkriegszeit – Gerhard Sagasser, der in Passau und Donauwörth wohnt, las den Text aus eigener Feder. Doch auch hierzulande rührt sich viel, bewiesen die anderen Autoren.
Zur „Mobilen Zeitreise“ lud Harald Metz aus Fünfstetten ein: Sein gleichnamiges Buch lässt seine Fahrerlebnisse vom Kinderwagen bis hin zu Oldtimer-Minis in Kurzgeschichten Revue passieren.
Ulrike Karg aus Thierhaupten nahm das Publikum mit zum Kühlschrank-Kauf mit Hindernissen.
Petra Quaiser aus Alerheim erinnerte an ihren ersten Schultag anno 1960 – als die Klassenzimmer doppelt so voll wie heute waren, aber gleichzeitig halb so laut.
Dass auch ein Leben ganz ohne Schule möglich ist, wenngleich in Deutschland nicht legal, darüber referierte Petra Plaum aus Donauwörth. Die Journalistin hat mit Lucinde Hutzenlaub und Hendrik Lambertus das Sachbuch „Die beste Schule für mein Kind“ verfasst und berichtete, warum und wie manche Eltern ihre Kinder ganz ohne Unterricht erziehen.
Mit einem Jodler und einem Schlaflied entließen Shalamazl das Publikum in die Herbstnacht. Solche Weltreisen voller Erinnerungen und Gesellschaftskritik, zeigten alle sich einig, darf es in der Region ruhig häufiger geben.
Buchtipp: Gerade ist das erste gemeinsame Buch des Autorenclubs Donau-Ries bei Books on Demand erschienen. Es ist für EUR 4,99 (E-Book) beziehungsweise EUR 9,99 (Taschenbuch) erhältlich, letzteres zum Beispiel im Buchhaus Greno, Donauwörth.
Veranstaltungstipps: Die nächsten Lesungen des Autorenclubs Donau-Ries gibt es am Dienstag, den 28. November und Dienstag, den 5. Dezember jeweils um 18 Uhr im Literaturcafé, Am Lindle 4, in Nördlingen-Holheim. (pm)
Bgm.-Grüner-Str. 3
86420 Diedorf
Tel.: 01520 6134921
Mail: ulrike.karg@vodafone.de